Der 28. April: Workers’ Memorial Day
Der April neigt sich dem Ende entgegen, der Mai steht schon in den Startlöchern – und damit auch der Erste Mai, der Tag der Arbeit. Fast unmöglich ist es, den Tag der Arbeit zu begehen, ohne an diesem auch an die vielen Arbeitnehmer zu denken, die jährlich an ihrem Arbeitsplatz verletzt oder gar tödlich verletzt werden.
Mangelhafter Arbeitsschutz weltweit ein Problem
Mehr als 2 Millionen Arbeitnehmer sterben jährlich an Unfällen, die sich während der Arbeit zugetragen haben. Alleine in Deutschland stirbt, trotz großer Investitionen in den Arbeitsschutz, täglich ein Arbeitnehmer an seinem Arbeitsplatz. 2015 ereigneten sich an deutschen Arbeitsplätzen 400 Unfälle mit Todesfolge.
Weltweit kommt es jährlich sogar zu ca. 300 Millionen Arbeitsunfällen – knapp eine Millionen pro Tag. Eine erschreckend hohe Zahl!
Genau aus diesem Grund, weil im Kampf für mehr Arbeitsschutz und mehr Sicherheit am Arbeitsplatz zwar Erfolge erzielt, aber noch kein Durchbruch errungen werden konnte, wird kurz vor dem Ersten Mai ein weltweites Zeichen der Solidarität entsandt.
Der “Workers’ Memorial Day”, auch Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz genannt, gedenkt all derer, die am Arbeitsplatz verletzt, verwundet oder gestorben sind.
Weltweiter Gedenktag: Der Workers’ Memorial Day
Jährlich finden am 28. April unterschiedlichste Aktionen und Projekte statt, die für mehr Arbeitsschutz werben. Auch großangelegte Kampagnen, öffentliche Veranstaltungen, Demonstrationen und Streiks reihen sich in das Programm zum Workers’ Memorial Day ein. Auch Aufklärung direkt am Arbeitsplatz wird am 28. April betrieben.
Veranstaltet werden die Events meist durch die International Labour Organisation (ILO) oder den Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB). Mit Erfolg: 2009 beteiligten sich rund 14 Millionen Menschen in mehr als 100 Ländern an über 10.000 Aktivitäten.
In diesem. Jahr geht es um die Warnung vor Arbeiten in Hitze. Dies wird immer wichtiger, seit der Klimawandel unsere Arbeitsorganisation nachhaltig verändert hat. Für Büromenschen mag dieser Umstand zu vernachlässigen sein, solange sie über eine Klimaanlage verfügen, aber für Bau-, Land- und. Forstarbeiter stellt die globale Erwärmung eine echte Gefahr dar. Deshalb hat die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung auch zum Beispiel die Vorsorge UV-Strahlen für Draußenarbeiter als Angebotsvorsorge in die Prävention aufgenommen. Aber auch die Hitze selbst bedarf einer Beurteilung durch Arbeitsschützer.
In Kanada ins Leben gerufen, inzwischen weltweit etabliert
Ursprünglich ein kanadisches Projekt, entwickelte sich der Workers’ Memorial Day seit den späten 1980er Jahren zu einem weltweiten Gedenktag. In zahlreichen Ländern, beispielsweise Argentinien, Belgien, Brasilien, Großbritannien, Panama, Peru sowie Thailand oder Taiwan, wird der Gedenktag für die verstorbenen oder verletzten Arbeiter begangen. Zahlreiche weitere Länder, setzten sich für eine Anerkennung durch ihre Regierung ein.
Mittlerweile mehr Aufmerksamkeit in Deutschland
Auch in Deutschland genießt der Gedenktag immer mehr Beachtung. Bis 2010 fand der Workers’ Memorial Day keinen großen Widerhall, seitdem allerdings rufen die Gewerkschaften sowie Betriebsärzte in Berlin, Köln und Betriebsärzte in München ausdrücklich zu einer Beteiligung auf. In vielen Städten fanden in den letzten Jahren Aktionen statt. 2011 wurde am 28. April eine Schweigeminute in der Bauwirtschaft durchgeführt.
Die Resonanz für den Workers’ Memorial Day, und für mehr Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz, nimmt also auch in Deutschland zu. Wir bei DOKTUS haben uns diesem Anliegen ebenfalls verschrieben – auch, aber nicht nur am 28. April.