Erstuntersuchungen sind vor Aufnahme der Tätigkeit durchzuführen. Nachuntersuchungen werden nach 36 Monaten vorgenommen – bei Mitarbeiter*innen unter 40 Jahren nach 60 Monaten – sowie bei Beendigung der Tätigkeit.
Im Rahmen der allgemeinen Untersuchung erfolgt eine Feststellung der Vorgeschichte (allgemeine Anamnese) einschließlich der Raucheranamnese. Ein umfassendes Aufklärungsgespräch über die Risiken der Staubbelastung und die Möglichkeit ihrer Reduzierung ist obligatorisch.
Vorzeitige Nachuntersuchungen werden fällig nach mehrwöchiger Krankheit oder bei einer körperlichen Beeinträchtigung, die gegen eine Fortsetzung der Tätigkeit sprechen könnte. Hierzu zählen vor allem Beschwerden, die auf eine Verengung der Atemwege hinweisen, die z.B. durch Allergene oder toxische Substanzen hervorgerufen sein könnte. Vorzeitige Nachuntersuchungen können jedoch auch nach ärztlichem Ermessen in Einzelfällen und auf Wunsch von Mitarbeiter*innen erfolgen, die einen Kausalzusammenhang zwischen Erkrankung und ihrer Tätigkeit am Arbeitsplatz vermuten.
Weitere Untersuchungen:
- Anamnese im Hinblick auf die Tätigkeit (Arbeitsanamnese)
- Untersuchung im Hinblick auf die Tätigkeit (vor allem Bronchien und Lunge) und der atemwegsrelevanten Belastungen
- Spirometrie (Lungenfunktionstest)
- Im Einzelfall: Röntgenaufnahme der Lunge (extern bei FÄ für Radiologie)
Dauer: etwa 30 Minuten plus gegebenenfalls Röntgen des Thorax (extern). Mitzubringen sind alte Röntgenbilder und /oder Röntgenberichte (falls vorhanden)
Wichtige Information: Für den Fall, dass aufgrund der Gefährdungsbeurteilung das Tragen von Atemschutz nötig ist, greift möglicherweise die arbeitsmedizinische Vorsorge nach dem DGUV-Grundsatz „Atemschutzgeräte“ (ehemals G 26).
Allgemeine Informationen: Staub kann großen Schaden im menschlichen Körper anrichten. Diese Gefahren gilt es für die Arbeitnehmer*innen durch gezielte Untersuchungen abzuwehren. Die hier aufgeführte Untersuchung (ehemals G 1.4) ist eine arbeitsmedizinische Untersuchung, die sich spezifisch auf die Belastung durch Staub konzentriert.
Mit einem gewissen Maß an Staub kommt unser Körper ohne Probleme klar. Die Nasen- und Rachenschleimhäute und die Bronchien sind in der Lage, Staub zu binden und wieder abzugeben. Selbst bei den tieferen Atemwegen ist eine gewisse Staubbelastung in der Regel kein größeres Problem. Staubpartikel verfangen sich in kleinen Härchen und werden von diesen wellenartig nach oben Getrieben. Durch wiederholtes Räuspern oder Husten werden diese dann aus dem Körper transportiert. Sollten sich jedoch zu viel Staub in den tieferen Atemwegen ansammeln, könnte dies den Körper überfordern. Wenn der Staub ungehindert bis zu den Lungenbläschen vordringt, die den Sauerstoff aufnehmen, kann dies zu schweren Krankheiten führen.
Lungenerkrankungen sind nicht selten Folge einer dauerhaften Staubexposition. Zu den einschneidendsten Auswirkungen gehören die Staublunge, Asthma sowie ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs. Doch auch weitere Krankheiten können als Langzeitreaktion des Körpers auf Lungenstaub entstehen, etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall.