Betriebsarzt in Marzahn-Hellersdorf – DOKTUS
Ein Symbol steht für Marzahn-Hellersdorf, den zehnte Bezirk Berlins, wie kein anderes: Die Plattenbauten. Das wird dem Bezirk einerseits nicht ganz gerecht, weil er dadurch auf eine Schlafvorstadt reduziert wird, andererseits ist es auch nicht mehr ganz zeitgemäß, weil viele Plattenbauten aus Zeiten der DDR inzwischen zurückgebaut worden sind. Tatsächlich ist Marzahn-Hellersdorf viel mehr als nur eine gigantische Plattenbausiedlung. Der Bezirk ist Hochschulstandort, Naherholungsgebiet und ein Schwerpunkt der Musikwirtschaft.
Der größte Probenraum der Stadt
Sieben Stockwerke ist das ORWO-Haus groß, in dem zu DDR-Zeiten unter anderem Farbfilme hergestellt wurden, von solcher Art, wie Nina Hagen einen vergessenen besingt. Nach der Wende entdeckten Bands das Gebäude und begannen hier zu proben. Nach einer wechselvollen Geschichte ist das Haus der mutmaßlich größte Probenraum der Stadt. Mit den „Gärten der Welt“ besitzt Marzahn-Hellersdorf eines der größten und schönsten Naherholungsgebiete Berlins. Hier wurden thematisch unterschiedliche Gärten angelegt. Es gibt einen chinesischen und einen japanischen Garten, einen orientalischen und einen balinesischen Garten, einen englischen und einen italienischen Renaissance-Garten. Wer in soziale Berufe studieren will, kommt an der Alice-Salomon-Hochschule kaum vorbei.
Handwerk dominiert die Wirtschaft
Dem Bezirk fehlt es an richtig großen Firmen. Dabei verfügt Marzahn-Hellersdorf über das größte zusammenhängende Gewerbegebiet Berlins. Der Mangel an Großbetrieben wird aber durch mehr als 2.500 Handwerksbetriebe ausgeglichen. Auch wenn sie manchmal klein sind und nur wenige Mitarbeiter haben, so müssen sie doch einen Betriebsarzt oder eine Betriebsärztin nachweisen können. Schon vom ersten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an greift diese Auflage. Seine Aufgaben variieren ja nach Größe und Art des Betriebs. Handwerksbetriebe mit potentiell gefährlichen Aufgaben stellen an Arbeitsmediziner und Arbeitsmedizinerinnen andere Aufgaben, als solche mit geringem Gefahrenpotential. Wie sich das in den einzelnen Branchen auswirkt, darüber gibt DOKTUS Auskunft. Darüber hinaus bringt DOKTUS die Betriebsärzte und Unternehmen zusammen, die auch am besten zueinander passen.
Der Betriebsarzt beugt lieber vor
Die wichtigste Aufgabe des Betriebsarztes oder der Betriebsärztin ist die Vorbeugung. Von ihm oder ihr geht eine qualifizierte Einschätzung über gesundheitliche Gefahren am Arbeitsplatz aus. Beispiel ORWO-Haus. Wird hier auf professioneller Basis geprobt, sind also Musiker oder Tontechniker angestellt, dann wird der Betriebsarzt Vorsorgeuntersuchungen nach Maßgabe der G20 (Lärm) anbieten. Für nahezu jede Branche gibt es solche Vorsorgeuntersuchungen, die sich an der speziellen Gegebenheit orientieren. Auch Fahr- und Steuertätigkeiten werden nach der Untersuchung G25 medizinfachlich beurteilt.
Der Betriebsarzt wächst mit seinen Aufgaben
Je kleiner der Betrieb, desto überschaubarer die Aufgaben des Betriebsarztes. Um Umkehrschluss heißt das auch, je größer der Betrieb, desto komplexer die Aufgaben. Ab zehn Mitarbeitern, zum Beispiel, ist der Betriebsarzt zu einer Betriebsbegehung verpflichtet. Dabei gilt sein Augenmerk dann all jenen Dingen, die die Gesundheit der Mitarbeiter gefährden könnte. Entdeckt er eine solche Gefahrenstelle, macht der den Unternehmer darauf aufmerksam und schlägt Maßnahmen vor, wie der Missstand zu beseitigen ist.
Nicht nur körperliche Probleme im Blick
Zur Vorbeugung durch den Betriebsarzt gehört auch, dass er auch im Vorfeld schon erkennt, ob sich bei einer Arbeitnehmerin oder einem Arbeitnehmer etwas anbahnen könnte, was die Schaffenskraft nachhaltig beeinträchtigen könnte. Zudem handelt es sich dabei um mentale Zustände wie Stress, die auf lange Sicht in Burn-Out oder Depressionen führen können. Viele Jahre wurden solchen Problemen in der Arbeitsmedizin keine große Aufmerksamkeit geschenkt. Inzwischen hat sich aber die Erkenntnis durchgesetzt, dass ein frühzeitiges Erkennen solcher Krisen nicht nur von Vorteil für die Beschäftigten ist, sondern auch ein Gewinn für das Unternehmen. Die Arbeitsqualität wird dadurch verbessert und Fehlzeiten verringert.
Information und Aufklärung ist entscheidend
Ob nun mentale oder körperliche Gefahren drohen, es ist Aufgabe der Arbeitsmediziners oder des Betriebsarztes, vorab schon darauf aufmerksam zu machen. Das gelingt ihm durch Vorträge, Workshops, Hand-outs oder persönliche Gespräche. Einen Überblick über die Gesamtsituation kann er sich auch durch Mitarbeiterbefragungen machen.
Betriebsärzte sind Vertrauenspersonen
Es gibt Beschäftigte, die ein gewisses Misstrauen gegenüber dem Betriebsarzt hegen und sich ihm nicht anvertrauen würden. Das Argument lautet: Der Betriebsarzt wurde ja vom Unternehmer ausgewählt. Dieses Annahme ist allerdings falsch. Jeder Arbeitsmediziner, der Betriebsarzt und jede Betriebsärztin unterliegt ebenso der Schweigeplicht, wie der eigene Hausarzt. Seinem Betriebsarzt kann sich also jeder anvertrauen.