Die ungefährlichen kleinen Helfer
Schon die Arbeit kann ganz schön stressig sein, doch manchmal ist es nicht die Arbeit selbst, sondern auch das Umfeld, was einem ganz schön zu schaffen macht. Die Angst, eine Aufgabe nicht zu bewältigen, lässt manchen zu Aufputschmitteln greifen. Andere ertragen die Kollegen oder die Umstände am Arbeitsplatz nur noch mit Tranquilizern. Doch egal, was die Schaffenskraft einschränkt, es gibt fast für jedes Situation einen kleinen pharmazeutischen Helfer. Das ist praktisch, das ist verlockend und das ist gefährlich. Schon vor geraumer Zeit hat DOKTUS in einem Bericht auf die Gefahren von Medikamentenmissbrauch am Arbeitsplatz hingewiesen. Doch es sind nicht nur Arzneimittel, von denen Suchtgefahren am Arbeitsplatz ausgeht. Auch Drogen, angefangen vom – auch heute noch oft tolerierten – Alkohol, bis hin zu THC-Produkten oder Kokain zur Leistungssteigerung reicht die Palette der gefährlichen Substanzen. Das zu konsumieren ist nicht nur verboten, es ist gefährlich und kostet schlimmstenfalls den Arbeitsplatz, den man ja mittels Drogenkonsums überhaupt erst erhalten wollte.
Legaler und wirksamer Ersatz
Erstaunlicherweise gibt es eine ganze Menge legaler Mittel, mit denen ein ähnlicher Effekt erzielt werden kann, ohne den Arbeitsplatz und die Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Und chemische Substanzen sind ja nicht per se etwas Schlechtes. Das zeigt sich schon beim ersten Tipp. Mit das wirksamste überhaupt für einen schnellen Energieschub im Falle einer Müdigkeitsattacke ist noch immer das gute alte O2. Oft ist die Müdigkeit mangelndem Sauerstoff geschuldet. Dann hilft ja schon ein tüchtiger Stoß frischer Luft durch das geöffnete Fenster.
Doch nicht immer reicht das. Um die Konzentration zu steigern, muss dann schon ein Kaffee her, am besten stark, eine Cola oder gar ein Energy-Drink. Wirklich? Koffein regt zwar den Kreislauf an, doch was der Körper in diesem Fall will, ist Energie. Die bekommt er am besten durch Traubenzucker. Statt einem koffeinhaltigen Getränk, erweist sich oft eine simple Banane als ebenso wirkungsvoll. Im Gegensatz zu genannten Getränken, besitzen Bananen auch noch eine sehr angenehme Eigenschaft. Sie verhelfen dem Körper zu einer schnelleren Regeneration. Allerdings gilt auch bei Bananen, dass Übermut selten gut tut. Die fachliche Empfehlung lautet: Nicht mehr als vier Bananen am Tag.
Mit Hering zur vollen Konzentration
Bananen sind nicht die einzigen Lebensmittel, die die Leistungsfähigkeit steigern. Wem die Arbeit eine hohe Konzentration abverlangt, sollte bei der Ernährung vor allem die Vitamine B12 und B6 im Blick behalten. Der Snack, der hier weiterhelfen kann, klingt auf Anhieb etwas ungewöhnlich: Das gute alte Heringsbrötchen. Hering ist einer der besten Lieferanten der Vitamine B6 und B12. Hinzu kommen die rohen Zwiebeln, die entzündungshemmend und blutdrucksenkend wirken.
Was hilft bei Stressabbau?
Wer sich in der Arbeit künstlich pusht, braucht hernach häufig etwas, um wieder herunterzukommen. Manche nehmen Medikamente, für andere ist Alkohol das Mittel der Wahl. Doch das kann in eine verhängnisvolle Spirale führen. Aber auch für die Abkühlphase gibt es einige gesunde und natürliche Mittel. Hier gilt das Augenmerk vor allem Tryptophan. Das gilt sogar als natürliches Antidepressivum. Die Aminosäure ist bei der Bildung von Serotonin beteiligt, das wiederum für einen gesunden Schlaf wichtig ist. Also heißt es Ausschau halten, nach Tryptophanspendern. Und da gibt es gleich die erste Überraschung: Etwas, das Muntermachen hilft, hilft auch beim Herunterkommen, nämlich Bananen. Darüber hinaus ist es keine schlechte Idee, zum Zweck des Stressabbaus immer ein paar Nüsse im Haus zu haben. Als besonders reich an Tryptophan gelten Cashews und Walnüsse. Auch Haferflocken gelten als echte Stresskiller, so wie Sojabohnen und andere Hülsenfrüchte.
Weg von Süßen und Fettigem
Wie so oft im Leben, ist auch in diesem Fall eine ausgewogene Ernährung der Schlüssel für die Lösung vieler Probleme. Gerät der Mensch in Stress, fordert der Körper Energieträger in Form von Zucker und Fett an. Das wäre kein Problem, wenn es die Ausnahme wäre. Doch wird es zur Regel, sind die Probleme programmiert. Fressattacken in Hochstressphasen führen zur Aktivierung des Belohnungssystems, etwa, wenn der Mensch Süßes zu sich nimmt. Häuft sich das, schlagen die Leckereien, mit denen man sich für den Stress belohnt hat, schnell auf die Hüften, was dann wieder zu Unzufriedenheit führt, was wieder Stress auslöst. Ähnliches gilt für sehr fetthaltige Nahrung, wie etwa Fast-Food – ein ganz typisches „Stress-Essen“.
Schon mit kleinen Tricks, lassen sich Medikamente oder andere bedenkliche Helfer im Arbeitsalltag umgehen. Langfristig dagegen macht eine gesunde Ernährung am stärksten resistent gegen Stress und Erschöpfung – ein leistungsfähiger wird man sowieso.
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Peter S. Kaspar