Hilfe im Arbeitsschutz – dguv – Serviceportal
Über Digitalisierung im Alltagsleben, die dem Bürger den Umgang mit Ämtern und Behörden erleichtern soll, wird viel gesprochen und geschrieben. In vielen Bereichen ist es bisher bei Worten geblieben, in anderen ist die Umsetzung bisweilen lieblos und bedienerunfreundlich. Die Deutsche gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) ist zum Jahreswechsel mit einem neuen Serviceportal an den Start gegangen, die sowohl den Versicherten als auch den Unternehmen den Zugang zu mehr als 30 Serviceleistungen erleichtern soll. DOKTUS hat sich das neue Portal genauer angesehen.
Warum gibt es ein Serviceportal?
Seit Beginn des Jahres sind Bund, Länder und Gemeinden dazu verpflichtet, ihre Leistungen in der Verwaltung auch elektronisch anzubieten. Auch die gesetzliche Unfallversicherung muss dem nachkommen. Das Serviceportal ist mit den Portalen der öffentlichen Verwaltung vernetzt und so wird der Nutzer zielgenau an die richtige Stelle geleitet. Allerdings ist es weder für Unternehmen noch für Versicherte verpflichtend, das elektronische Angebot anzunehmen. Die altbekannten Kommunikationswege können nach wie vor genutzt werden.
Wie kann das Portal genutzt werden?
Da bei Meldungen oder Anfragen auch sensible Daten ausgetauscht werden, ist eine Anmeldung und eine eindeutige Identifikation unerlässlich. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Versicherte können sich über das Nutzerkonto Bund anmelden. Dazu braucht es einen Personalausweis mit einer freigeschalteten Onlinefunktion, einen Kartenleser und eine sechsstellige PIN. Die Alternative ist die AusweisApp2 auf dem Smartphone. Unternehmen können sich mit ihren Elster-Zugangsdaten einloggen. Ist das einmal geschehen, können die Antragsstellenden über ihren Account auf alle hinterlegten Daten zugreifen.
Wie benutzerfreundlich ist das Portal?
Die Homepage sieht auf den ersten Blick schon sehr aufgeräumt und zugänglich aus. Leicht verständliche Grafiken helfen beim Zurechtfinden. Die Sprache ist locker und klar, vor allem aber weit entfernt von schwerverständlichem Behördendeutsch. Es wird auch Hilfe in einfacher Sprache angeboten. Eine Version in Gebärdensprache ist in Vorbereitung. Über Reiter gelangt der Nutzer schnell und unproblematisch zu dem Link, der ihm für sein Anliegen weiter helfen soll. Wer schließlich auf das ihm genehme Symbol klickt, wird dann auf die Seite der zuständigen Stelle weitergeleitet, muss sich dann aber nach dem bereits erwähnten Verfahren ausweisen.
Was für Angebote gibt es?
Die Leistungen findet man unter sechs verschiedenen Kategorien: Es gibt eine für Unternehmen, eine für Privathaushalte, eine für Versicherte, außerdem für Unfälle, Berufskrankheiten und Renten oder andere Leistungen. Unternehmen können sich zum Beispiel an oder abmelden, Unfälle und Berufskrankheiten melden oder Unbedenklichkeitsbescheinigungen beantragen. Unter „Renten und andere Leistungen“ gelangt der Nutzer zu verschiedenen Hilfsanträgen, etwa für Kraftfahrzeuge Haushaltshilfen oder Kinderbetreuungskosten.
Fazit
Eine schöne, aufgeräumte Seite, auf der sich auch Menschen zurecht finden, die nicht die großen Internetexperten sind. Noch aber ist nicht alles perfekt. An der Barrierefreiheit, etwa der Gebärdensprache, wird noch gearbeitet. Aber ansonsten ist dieses Serviceportal erfreulich niederschwellig. Allerdings wird das nur dann von großem Nutzen sein, wenn die dahinter liegenden Ebenen, wie etwa Ämter und Behörden ihre dazu passenden Seiten genau so bedienerfreundlich gestalten. Doch das liegt dann nicht mehr im Ermessen der gesetzlichen Unfallversicherung.