Was ist eine Fachkraft für Arbeitssicherheit?
Bei der Fachkraft für Arbeitssicherheit – abgekürzt SIFA für Sicherheitsfachkraft – handelt es sich um eine mehrjährig ausgebildete Person, die Unternehmen oder Behörden in Fragen der Arbeitssicherheit berät und unterstützt. Die Aufgaben der SIFA sind dabei von den Aufgaben des Betriebsarztes abzugrenzen, der sich ebenfalls um die Arbeitssicherheit kümmert, dies aber aus medizinischer Sicht. Die SIFA hat dagegen mögliche Unfallgefahren im Blick und unterstützt die Unternehmensleitung dabei, den Arbeitsschutz in allen betrieblichen Bereichen fest zu verankern.
Ist die Bestellung einer Fachkraft für Sicherheit notwendig?
Ähnlich wie bei einem Betriebsarzt ist auch die Bestellung einer Fachkraft für Arbeitssicherheit für jeden Betrieb ab mindestes einem Beschäftigten gesetzlich vorgesehen. Für Kleinbetriebe mit bis zu zehn Beschäftigten kann es Ausnahmeregelungen geben, das setzt allerdings eine Weiterqualifizierung bei der entsprechenden Berufsgenossenschaft voraus. Danach kann die Unterstützung einer SIFA auf Bedarfsfälle beschränkt werden.
Was macht eine Fachkraft für Arbeitssicherheit?
Die Fachkraft für Arbeitssicherheit unterstützt, analog zum Betriebsarzt, die Unternehmensleitung in allen Fragen des Arbeitsschutzes und der Arbeitssicherheit. Wenn sich bei der obligatorischen Betriebsbegehung Unfallrisiken offenbaren, obliegt es der SIFA, Problemlösungen zu erarbeiten und anzubieten. So schlägt die SIFA zum Beispiel geeignete Schutzkleidung vor und testet sie, berät bei der Beschaffung von technischen Arbeitsmitteln oder Arbeitsverfahren oder von Arbeitsstoffen. In einem sogenannten Handlungskreislauf analysiert und bewertet die SIFA die Sicherheitssituation, setzt dafür Ziele fest, die umgesetzt werden und deren Ergebnisse abermals analysiert und bewertet werden. Durch dieses System sollte sich die Sicherheitssituation in jedem Unternehmen kontinuierlich verbessern. Kommt es trotzdem zu einem Unfall, ist es an der SIFA, die Gründe für den Unfall aufzuklären, darüber hinaus die geeigneten Schlüsse zu ziehen und Lösungsmöglichkeiten anzubieten, um einen solchen Unfall in Zukunft zu vermeiden.
Wo steht eine Fachkraft für Arbeitssicherheit im Unternehmen?
Die Fachkraft für Arbeitssicherheit ist stets direkt der Unternehmensleitung unterstellt. Die Verantwortung für die SIFA kann nicht etwa an einen Abteilungsleiter weiter delegiert werden. Die Fachkraft für Arbeitssicherheit ist zudem abzugrenzen vom Sicherheitsbeauftragten eines Unternehmens, mit dem die SIFA aber eng zusammenarbeitet, ebenso mit den Beauftragten für Umwelt und gegebenenfalls mit den Gefahrgutbeauftragten.
Wie wird man Fachkraft für Arbeitssicherheit?
Grundvoraussetzung ist eine Ausbildung als Ingenieur, Techniker oder Meister und außerdem mindesten zweijährige Berufserfahrung. Daran schließt sich eine Zusatzausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit an. Diese dauert rund 90 Wochen und ist aufgeteilt in Präsenzunterricht, selbstorganisiertes Lernen und ein Praktikum. Insgesamt gibt es sechs Lernfelder. Auf jedes Lernfeld folgt eine Prüfung. Die Inhalte im letzten Lernfeld sind branchenspezifisch gehalten. Nach einer erfolgreichen Abschlussprüfung darf sich der Absolvent je nach Eingangsvoraussetzung Sicherheitsmeister oder Sicherheitsingenieur nennen. In der Praxis hat die unterschiedliche Benennung allerdings keine Auswirkung.