Mit einem Knacks in die Rente

Die Zahlen sind erschreckend. Mit dem Geld, das psychische Erkrankungen die deutsche Volkswirtschaft in jedem Jahr kostet, ließe sich schon ein halbes Sondervermögen für die Bundeswehr auf die Beine stellen. Die jährlichen Kosten werden nämlich auf deutlich über 40 Milliarden Euro geschätzt. Zwar variieren sie je nach Quelle zwischen 42 und 44 Milliarden, doch in einem sind sich alle einig: sie steigen jährlich an. Doch nicht nur die nackten Zahlen sind dramatisch. Während die krankheitsbedingten Fehlzeiten, je nach Branche, auf zwischen 30 und 40 Prozent zurückzuführen sind, kletterte der Anteil der Frühverrentungen aus mentalen Gründen inzwischen auf 42,3 Prozent (2022). Im Jahr 2000 lag sie noch bei 24,2 Prozent.

Werden die Deutschen langsam verrückt?

Es gibt verschiedene Gründe, warum bei immer mehr Menschen mentale Störungen entdeckt werden. Ein Grund, der eher nicht dazu gehört, ist die „Modekrankheit“, wie die mentale Störung fälschlicherweise mitunter genannt wird. Tatsächlich ist es fraglich, ob die Zahl der psychisch Erkrankten wirklich so extrem gestiegen ist. Das hat einen einleuchtenden Grund. Die Krankheiten wurden früher einfach nicht diagnostiziert oder falsch bewertet. Erkannt hat man das Problem dagegen schon früher. 2014 wurde die psychische Gefährdungsbeurteilung zur Pflicht für jedes Unternehmen, was in vielen Betrieben erst das eigentliche Dilemma offenbarte. Dass die Zahl der Menschen mit psychischen Erkrankungen vermutlich nicht so extrem gestiegen ist, mag ein Vergleich zeigen. Wenn die Zahl der Erkrankungen sprunghaft angestiegen wäre, dann müsste sich eigentlich auch die Suizid-Rate erhöht haben. Doch das ist nicht der Fall. Sie sank bis 2019 sogar kontinuierlich, ehe sie in den Corona-Jahren wieder deutlich angewachsen ist.

Volkswirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Schaden

Das Durchschnittsalter mit dem psychisch Erkrankte in den Vorruhestand gehen, liegt bei 49 Jahren. Bei einem regulären Renteneintritt würden die Betroffenen noch 17 Jahre in die Rentenkasse einzahlen. Stattdessen beziehen sie 17 Jahre lang staatliche Leistungen, was die Auswirkungen auf die Volkswirtschaft verdoppelt. Doch auch den Unternehmen entstehen erhebliche Schäden durch psychische Erkrankungen von Mitarbeitenden. Noch ehe sich Angestellte in den Krankenstand verabschieden, deuten sich die meisten mentalen Krankheiten bereits an. Sie äußern sich fast immer durch ein starkes Nachlassen der Effektivität oder Qualität der Arbeit. Das gilt vor allem dann, wenn die psychische Erkrankung auf das Arbeitsumfeld zurückzuführen ist, was bei Burn-Out fast immer so ist, bei Angststörungen und Depressionen meistens auch. Schon an dieser Stelle verlieren Unternehmen Geld. Wenn die Krankheit als solche erkannt ist und die Arbeitsunfähigkeit feststeht, dann dauert sie in der Regel auch deutlich länger, als es bei den meisten physischen Erkrankungen der Fall ist.

Vorsorge Bildschirm G 37

Prävention ist alles

Die alarmierenden Zahlen zeigen, wie extrem notwendig eine Psychische Gefährdungsbeurteilung ist. Kompetent und professionell ausgeführt, kann sie wertvolle Hinweise darauf geben, wo es in einem Unternehmen noch Optimierungspotential gibt. Manche Investition scheint auf den ersten Blick vielleicht unnötig, zahlt sich aber auf lange Sicht mehrfach aus. Zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten effektiver und sind deutlich motivierter, was sich bald auch an den Zahlen ablesen lässt.

Mit Mind-Care zur Motivation

Mit dem von „DOKTUS – die Betriebsärzte“ entwickelten Programm Mind-Care, können wir Ihr Unternehmen auf dem Weg durch eine sichere und hilfreiche Psychische Gefährdungsbeurteilung führen. Mind-Care kann ihnen helfen, eine vertrauensvolle und wertschätzende Atmosphäre in Ihrem Unternehmen aufzubauen, die ihre Mitarbeitenden motiviert und die Identifikation mit dem Betrieb stärkt, unter dem Leitgedanken: Gesunde Mitarbeiter machen gesunde Unternehmen. Ist Ihr Interesse geweckt, klicken Sie auf diesen Link oder rufen Sie uns an.

Peter S. Kaspar

Bildquelle: iStock & Doktus

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